Presseinformation

Humanitäre Notlage in Nepal –
40 Organisationen wenden sich mit dringendem Appell an Bundesregierung

 

 

Als Reaktion auf dramatisch steigende Covid-19 Fallzahlen und ein kollabierendes Gesundheitssystem bitten 40 NGOs die deutsche Bundesregierung um schnelle und unbürokratische Hilfe für den kleinen Himalayastaat.

 

München, Kathmandu, den 17. Mai 2021. Mit einem dringenden Appell wendet sich der Long Yang e.V. (München, Kathmandu) gemeinsam mit 40 weiteren Organisationen (u.a. die Deutsch- Nepalische Gesellschaft e.V., BREPAL e.V., Haus der Hoffnung - Hilfe für Nepal e.V., Nepali Samaj e.V.) an die deutsche Bundesregierung. Am 14. Mai 2021 wurde ein Schreiben mit der Bitte um schnelle Hilfe für Nepal zur Bewältigung der zweiten Corona-Welle an Bundeskanzlerin Angela Merkel, Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier sowie an Bundesinnenminister, Bundesaußenminister, Bundesverteidigungsministerin, Bundesgesundheitsminister und den Bundesentwicklungsminister gesendet.

 

„Wir haben beschlossen, uns an die Bundesregierung zu wenden, weil es ohne staatliche Hilfe nicht gehen wird. Als Zivilgesellschaft können wir die notwendigen Hilfsgüter nicht in erforderlichem Umfang bereitstellen. Die aktuelle Krise erfordert ein gemeinsames Engagement von Staat und Zivilgesellschaft, um effektiv unterstützen zu können. Eines der größten Probleme ist, dass der reguläre Flugverkehr ausgesetzt ist. Ein schneller Transport der notwendigen Hilfsgüter kann nur durch staatliche Infrastruktur, beispielsweise durch die Bundeswehr oder das technische Hilfswerk koordiniert werden. Wir hoffen auf eine schnelle Reaktion der Entscheidungsträger*innen, denn jeder Tag zählt.“

Tabea Seiz, Vorsitzende des Long Yang e.V.

 

Die Lage in Nepal - dramatischer als in Indien


Die zweite Welle der Covid-19 Pandemie trifft Nepal mit voller Härte. Inzwischen ist die humanitäre Notlage in Nepal mindestens genauso dramatisch wie im Nachbarland Indien, wenn nicht sogar gravierender. Die Vorsitzende des Long Yang e.V., Tabea Seiz, die sich aktuell in Kathmandu aufhält zur aktuellen Lage im Land:

 

„Die Situation ist sehr schwierig. Auch in meinem Umfeld sind immer mehr Menschen infiziert. Täglich hören wir von Personen, die erkrankt sind und nicht mehr in Krankenhäusern aufgenommen werden können. Insbesondere Sauerstoff ist knapp. Dringend benötigte Hilfsgüter aus dem Ausland kommen nur sehr langsam hier an.“

 

Hintergrundinformationen zur aktuellen Situation


Aktuell infizieren sich jeden Tag offiziell rund 9.000 Menschen mit Covid-19, Nepal befindet sich damit weltweit auf Platz 9 der Länder mit dem höchsten Wachstum täglicher Neu-Infektionen. Schätzungen zufolge soll es bis Juli 800.000 Fälle geben. Nepals fragiles Gesundheitssystem ist mit dieser Lage komplett überfordert. Insbesondere im Kathmandu-Tal sind die Krankenhäuser überlastet: Es mangelt an freien Betten, Sauerstoffversorgung und qualifiziertem Personal. Auch die Aussicht auf eine Schutzimpfung ist für Millionen Menschen noch weit entfernt. Allein für die anstehenden Zweitimpfungen fehlen rund 1,6 Millionen Dosen.


Ohne staatliche Hilfe geht es nicht.
Nepal ist auf internationale Unterstützung angewiesen.


Der nepalesische Premierminister hat bereits die internationale Gemeinschaft um Hilfe gebeten. Erste Lieferungen mit Hilfsgütern, unter anderem aus China und der EU, kommen allmählich im Land an, reichen aber bei Weitem nicht aus. „Das Land wird sich allein nicht aus dieser Notlage befreien können“, so Tabea Seiz.


Viele NGOs, die teilweise seit Jahrzehnten Projekte in Nepal durchführen, beobachten die Situation deshalb mit großer Sorge. Konnte man in der ersten Welle mit der Verteilung von Nahrungsmittelpaketen und Schutzausrüstung noch ein Stück weit zur Stabilisierung der Krise beitragen, übersteigt der aktuelle Bedarf bei Weitem die Möglichkeiten der Vereine – etwa was den Zugang zu Impfstoffen angeht. Hinzu kommt, dass private Unterstützung wegen Formalitäten bei der Einfuhr nur sehr zeitverzögert im Land ankommt. Deswegen hat eine Vielzahl an Organisationen beschlossen, politische Entscheidungsträger*innen aktiv anzusprechen und um schnelle Hilfe für Nepal zu bitten. Die Beteiligten hoffen auf eine positive Reaktion der Bundesregierung und schnelle, dringend benötigte Hilfe für Nepal.

 

 

Weitere Informationen


Long Yang e.V., München/ Kathmandu


Der Long Yang e.V. wurde 1997 von Tulku Khyungdor Rinpoche als gemeinnützige Organisation mit Sitz in München gegründet. Der Verein engagiert sich für den Erhalt des ursprünglichen Buddhismus aus der Himalaya Region, um dessen universelle Weisheit für die heutige Zeit zugänglich zu machen.


Auf dieser Grundlage unterstützt der Verein seit Jahren den Aufbau der Akasha Academy in Nepal, einem Institut für ganzheitliche Aus- und Weiterbildung, unter anderem im Bereich Gesundheit und Heilkunde. Darüber hinaus führt der Long Yang seit vielen Jahren auch soziale und ökologische Projekte in Nepal durch und trägt damit zu einer nachhaltigen Entwicklung in der Region bei.


Zu den Leuchtturmprojekten gehört die mit einem deutsch-nepalesischen Team konzipierte (und derzeit in Nepal einzigartige) einjährige, praktische Ausbildung im Bereich Basisgesundheit, Hygiene & Gesundheitsberatung für junge Frauen aus der Region. Die Ausbildung wird in Zusammenarbeit mit der nepalesischen Partnerorganisation Akasha Academy NGO realisiert. Aufgrund der Corona Pandemie wurde der für Mai 2020 geplante Trainingsbeginn verschoben. Der Long Yang e.V. unterstützt seit Beginn der Pandemie vor allem notleidende Familien und medizinische Einrichtungen, denen Nahrungsmittel bzw. dringend benötigtes Hygiene- und Schutzmaterial fehlen.

Weitere Information unter  www.long-yang.org  sowie www.akasha-academy.org .


Pressekontakt


Alexa Schaegner, Long Yang e.V. / +49 157 78922584/ a.schaegner@long-yang.org

 

 

Schreiben Aufruf Bundesregierung zur Soforthilfe Nepal
210514 Schreiben_Aufruf Bundesregierung [...]
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